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Nachhaltige Lebensräume schaffen mit ganzheitlicher Quartiersplanung

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19. Mai 2023
Gemeinsam mit Kommunen, Städten und Investoren gilt es, innovative Quartierskonzepte zu entwickeln, die auch ambitionierte Nachhaltigkeitsziele mit konkreten Lösungen verwirklichen – ohne den Blick dafür zu verlieren, dass Wohnraum am Ende auch bezahlbar bleiben muss.

Ob der Klimawandel, der Umgang mit knappen Ressourcen, emissionsfreie Mobilität, soziale Teilhabe in jedem Lebensalter, Digitalisierung oder der Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum: Neue Quartiere sollen heute Antworten auf viele ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen geben. Das gelingt nur mit nachhaltigen Quartierskonzepten, die auch morgen noch Bestand haben – und erfahrenen Projektentwicklern, die den Weg durch das Dickicht der Möglichkeiten weisen und den Blick für das Ganze behalten.

Bekanntlich ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile – die alte Binsenweisheit gilt auch für nachhaltige Quartiere. Wie bei einem Puzzle müssen sich für zukunftsfähigen Wohnraum viele verschiedene Bausteine passend zusammenfügen, um im Ganzen sinnvolle Synergien zu schaffen. Ein Beispiel dafür ist das Thema Sektorenkopplung: Strom-, Wärme- und Mobilitätswende gelingen besonders dann, wenn wir in einem Quartier die Erzeugung und Bereitstellung von klimaneutral erzeugtem Strom, das Heizen, und die Angebote zur Mobilität im Zusammenspiel betrachten. Um den Energieverbrauch und die Emissionen maßgeblich zu senken, müssen zudem verschiedene Maßnahmen vom energieeffizienten Bauen über die quartierseigene Energie- und Wärmeerzeugung bis hin zur intelligenten Speicherung und Verteilung von Energie und Wärme sinnvoll ineinandergreifen. Grünflächen, Verkehrsreduzierung und kurze Wege tragen zusätzlich dazu bei, den ökologischen Fußabdruck der Bewohner innovativer Quartiere zu verringern.

Wer es mit dem Klimaschutz wirklich ernst meint, muss als Projektentwickler die Quartiersentwicklung nicht weniger als neu definieren – ganzheitlich, vorausschauend, vernetzt und interdisziplinär. Mit langfristig wirtschaftlichen Betriebskonzepten, die hohe Effizienzgewinne sowie einen sozialen Mehrwert für die Quartiersgemeinschaft und die umgebende Stadt ermöglichen. Kommunen, Städte und Wohnungsbaugesellschaften, die nachhaltige und zukunftsfähige Quartiere realisieren möchten, brauchen starke und erfahrene Partner, die bei der Planung ganzheitlich denken und Wohngebiete passend zu den lokalen Gegebenheiten und Erfordernissen entwickeln können. Von der Umgebung abgeschiedene „Insellösungen“ führen dabei nicht weiter: Ein modernes, nachhaltiges Quartier ist über die Quartiersgrenzen hinaus geplant, um gegenseitige Synergien mit der umliegenden Stadt zu schaffen.

Priorisierung der Nachhaltigkeitsziele wichtig

Die Kernfragen zu Beginn jeder Quartiersplanung lauten: Welche Nachhaltigkeitslösungen passen zum jeweiligen Standort? Welche natürlichen Ressourcen bietet der Standort? Und welche Schwerpunkte möchten die vor Ort Verantwortlichen sowie die Wohnraumschaffenden setzen? Zu definieren ist in einem ersten Schritt also, wofür das Projekt als Ganzes einmal stehen soll: Für generationsübergreifendes Zusammenleben, bezahlbaren Wohnraum, emissionsfreie Mobilität, eine hohe energetische Unabhängigkeit, grüne Erholungsräume und klimafreundliche Gebäude beispielsweise – oder alles zusammen? Zu allen relevanten Nachhaltigkeitsthemen, die den Investoren, den politischen Entscheidern vor Ort und den künftigen Bewohnern wichtig sind, muss eine Positionierung und Priorisierung erfolgen. Das ist wahrlich kein leichtes Unterfangen angesichts der vielen möglichen Ziele und Optionen. Hinzu kommt die Tatsache, dass jede Maßnahme eine finanzielle Investition oder zumindest einen organisatorischen Aufwand bedeutet. Hier hilft es, erfahrene Partner für die spätere Umsetzung bereits bei der Konzeption des Projekts hinzuzuziehen.

Im zweiten Schritt sollten eine detaillierte Analyse und Bewertung der vorhandenen lokalen Ressourcen und der umliegenden Infrastruktur erfolgen. Existiert beispielsweise bereits ein Nahwärmenetz, an das auch die neu entstehenden Wohngebäude angeschlossen werden können? Gibt es die Möglichkeit, Windparks oder Solarparks in der Umgebung für die Versorgung des Quartiers mit Ökostrom zu nutzen oder gar neu zu entwickeln? Und welche Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gibt es in der Umgebung, die sich in ein Mobilitätskonzept einbinden lassen? Diese und andere Fragen zu möglichen Schnittstellen mit der umgebenden städtischen Infrastruktur sind für eine am Standort orientierte Quartiersentwicklung ebenfalls eingehend zu beantworten.

Projektentwickler orchestrieren Gesamtprozess

Sind die Fragen der ersten beiden Schritte beantwortet, ergibt sich in der Regel ein klareres Bild davon, wofür ein Quartier stehen soll und welche Nachhaltigkeitsfortschritte es in der städtebaulichen Entwicklung leisten kann. In einem weiteren Schritt lassen sich dann, orientiert an den zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen und den angestrebten Rentabilitätszielen, konkrete Nachhaltigkeitsziele wie beispielsweise CO2-Einsparungen formulieren. Ein ganzheitlich denkender und arbeitender Projektentwickler kann den „Findungsprozess“ sowie den gesamten anschließenden Planungsprozess mit allen relevanten Maßnahmen und Beteiligten bis zur Übergabe des Wohnraums projektspezifisch orchestrieren – als strategischer Berater und ausführender Generalübernehmer.

Aktuell eint Projektentwickler, Erwerber und Investoren vor allem ein Wunsch: Schnell weg von fossilen Energieträgern, hin zu einer möglichst hohen energetischen Unabhängigkeit und einer Versorgung mit erneuerbaren Energien vor Ort. Aber wie kann eine innovative Energieversorgung im Quartier konkret aussehen? Zukunftsweisend ist beispielsweise die Erzeugung des vor Ort benötigten Stroms mit effizienten Photovoltaikanlagen auf allen Dächern und die sektorengekoppelte Verwendung des Ökostroms. Der Grünstrom fließt dafür im Quartier in zentrale Speicher und steht zur Nutzung für die Wärme- und Kälteerzeugung mit Wärmepumpen, als Haushaltsstrom für die Bewohner sowie für den Betrieb einer quartierseigenen E-Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Nicht benötigten Strom kann das Quartier zum Beispiel dem angrenzenden Bestand zur Nutzung zur Verfügung stellen.

Grünflächen, Wassermanagement und Verkehrsreduzierung

Bei Nachhaltigkeit geht es aber nicht nur um emissionsfreie Energie. Auch konsequent umgesetzte Grünflächen, ein durchdachtes Wassermanagement und eine intelligente Verkehrsreduzierung können den ökologischen Fußabdruck eines Quartiers reduzieren und die Aufenthaltsqualität für die Bewohner erhöhen. Eine vielfältige grüne Infrastruktur aus Parkanlagen, Gemeinschaftsgärten und anderen Grünstrukturen kann zudem stadtklimatische Funktionen wie die Erhöhung des Regenwasserrückhalts, die Verschattung sowie Verdunstungsleistung im Sommer erfüllen. Begrünte Flachdächer, Fassaden, Garagen und Carports schaffen zusätzliche Lebensräume für Vögel und Insekten und tragen über einen verbesserten Wasserrückhalt ebenfalls zum Ausgleich des Mikroklimas im Quartier bei. Ausgleichsbepflanzungen mit Bäumen entziehen der Umgebungsluft CO2 und produzieren Sauerstoff. Interessant sind beim Wassermanagement in Quartieren zukünftig sicherlich auch Grauwasseraufbereitungsanlagen sowie Quartierszisternen, um den Wasserverbrauch und den Bedarf an Abwasserbehandlung zu reduzieren und eine nachhaltige Wassernutzung zu fördern – etwa für die ausreichende und klimatisch wichtige Bewässerung von Grünanlagen im Sommer. In Verbindung mit der Planung konsequent autofreier Bereiche verringern alternative Mobilitätsangebote wiederum effizient Lärmbelastungen und Schadstoffemissionen im Quartier.

Gemeinsam mit Kommunen, Städten und Investoren gilt es, innovative Quartierskonzepte zu entwickeln, die auch ambitionierte Nachhaltigkeitsziele mit konkreten Lösungen verwirklichen – ohne den Blick dafür zu verlieren, dass Wohnraum am Ende auch bezahlbar bleiben muss.

 

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